Reflexionen und Zitate

Texte zur Kontemplation

Der Stille Geist: der Ewige Anfang

Der Stille Geist: der Ewige Anfang (Übersetzung aus dem Spanischen des Artikels „La Mente Silenciosa: El Eterno Comienzo“ aus dem Buch „La Mente y la Realidad Indivisa“ von Rubén Feldman González)


Dieser ist ein Geist, welcher jede Art von Glauben, Idee, Information, Unterhaltung und Suche aufgegeben hat.
Wenn es weder Sprache noch irgendeine Frage gibt, dann befindet sich der Geist im ewigen Anfang, dem Geist in totaler Stille.
Die Unitäre Wahrnehmung ist der Kontakt mit der Stille des Kosmos.
In dieser Art von Stille verschwindet der Konflikt der Angst, Wut und Traurigkeit. Dort gibt es keine Richtung, keinen Wunsch und keine Ambitionen.
Auf diese Weise endet die Traurigkeit, sowie die Traurigkeit darüber, dass man (eines Tages) enden muss.
Die Intelligenz erwacht und wächst, sobald das Geschwätz, der Monolog und der Konflikt zum Ende kommen.
Der stille Geist reagiert nicht. Er ist dazu fähig, nicht zu reagieren. Es handelt sich nicht um die Unfähigkeit zu reagieren.
Der stille Geist weiß nicht und will nicht wissen. Er lebt im ewigen Anfang der Schöpfung, weit jenseits des Denkens, mit seinem Ego, seiner Sprache und seinen Konflikten.
Der stille Geist hat jede Beschäftigung sowie jede Anhäufung von Wissen und Erfahrungen ausgesetzt. Er ist nicht auf der Suche nach mehr Erfahrungen.
Er ist nicht auf der Suche nach Beschäftigungen.
Der stille Geist versteht, dass das Einzige, das er machen kann, die Stille der Unitären Wahrnehmung ist.
Der stille Geist ist das Wichtigste im Leben und er existiert nur in der Unitären Wahrnehmung, die Wahrnehmung, die darauf beruht, von Moment zu Moment alles Wahrnehmbare zur gleichen Zeit wahrzunehmen, ohne Anstrengung, ohne das gesprochene oder gedachte Wort, ohne Erinnerung und ohne Plan. Ohne Zukunft.
Niemand kann uns den stillen Geist geben, außer wir selbst.
Der stille Geist ist die Glückseligkeit, auf die jeder Mensch ein natürliches Recht hat.
Er ist die notwendige Ergänzung des symbolischen Geistes, welcher notwendig für das Überleben ist.

Meditation



Meditation in der sitzenden Grundhaltung ist eine spirituelle Praxis, die als Ritual in den Alltag eingefügt werden kann. Das Ritual selbst ist aber nur Mittel zum Zweck. Es dient der Ausrichtung der Achtsamkeit auf die innere und äußere Wirklichkeit, der wir im Hier-und-Jetzt begegnen.
Wenn man darin geschult ist, die Achtsamkeit aus dem Kreisverkehr des ständigen Vermutens, Spekulierens, Beklagens sowie der Inszenierung fiktiver Dialoge herauszulösen und auf das auszurichten, was tatsächlich als wahr festzustellen ist, kann das Ritual des Sitzens zugunsten einer meditativen Grundhaltung aufgegeben werden.
Eine meditative Grundhaltung nehmen wir ein, wenn uns im Rahmen der alltäglichen Begegnungen und Ereignisse bewusst wird, wie unser Inneres tatsächlich auf das jeweilige Ereignis reagiert. Aus der Grundhaltung heraus betrachten wir zunächst den Lauf der Dinge…und handeln dann. Ohne sie, sind wir reflexartig mit der Einwirkung auf die äußere Wirklichkeit beschäftigt.
Die Reflexe stammen dabei aus erlernten Mustern, die sich das Ego aus den zufälligen Erfahrungen der Vergangenheit zurecht gelegt hat. Oft werden diese Muster der Gegenwart nicht gerecht. Ohne die Wahrnehmung dessen, was jeweils wirklich ist, bleibt man im Ego gefangen.
Die konsequente Wahrnehmung dessen, was auf der Lichtung des Bewusstseins auftaucht führt dazu, dass sich das Subjekt des Betrachters zunehmend aus irrtümlichen Identifikationen löst. Wer seine Gedanken, Impulse, Gefühle und Absichten erkennt, ohne sich von Ihnen zu egozentrischen Aktivitäten verführen zu lassen, stellt fest, dass all diese Inhalte flüchtige Formen sind, die zwar zu der Person gehören, die er von innen heraus erkennt und zu dem Ego, das sich als Anwalt dieser Person versteht, dass er selbst aber weder das Ego noch die Person ist, die er sieht.
Damit wird dem Subjekt des Betrachters etwas Wesentliches klar: Es selbst ist keine jener Formen, die es erkennen kann. Das Subjekt ahnt, dass es formlos ist und als formloses Prinzip der Wirklichkeit des Geformten zugrunde liegt. Wer sich nicht mehr damit aufhält, als etwas Geformtes Partei der eigenen Form zu sein, kann unbegrenzte Wirklichkeit erfahren.

Was ist Religion?

„Würde man das religiöse Leben in möglichst breiten und allgemeinen Begriffen charakterisieren, könnte man sagen, dass es aus dem Glauben an eine unsichtbare Ordnung besteht und dass unser höchstes Wohl darin liegt, uns harmonisch dieser Ordnung anzupassen.“ William James

Definition Philosophie nach Foucault

Philosophie ist eine Bewegung, mit deren Hilfe man sich (…) von dem freimacht, was für wahr gilt, und nach anderen Spielregeln sucht.

Es gibt im Leben Augenblicke, in denen die Frage, ob man anders denken kann, als man denkt, unentbehrlich ist.


Das Ich

Das Ich ist das Einzige das glaubt zu sein. Also gibt es auch den Tod nur für das Ich.

“Die Gesellschaft ist organisierte Lieblosigkeit”

A. Huxley